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Protokoll der 1. Digitalen Zukunftswerkstatt

Mainz-Marienborn,

21.11.2020, 10 – 14 Uhr über Zoom

Protokollantinnen:

Sandra Bruckmann (studierende „Beobachterin“ aus Groß-Zimmern),

Berit Sommerfeld (Vorsitzende Kirchenvorstand der Ev. Kirchengemeinde Mainz-Marienborn),

Alina Herbrik Lopez (Jugendliche).

Da die Teilnehmerzahl ein Aufsplitten der Themengebiete wie vorgeschlagen überflüssig machte, einigte sich das Plenum auf folgende Themen:

  1. Block: Stadtteilfeste/Feste allgemein
  2. Block: Neue informelle Begegnungsorte/Geschäfte/Senioren
  3. Block: Stadtteilentwicklung/Umwelt/Naherholung

Stadtteilfeste/Feste allgemein/Öffentlichkeitsarbeit

  • IST-Zustand Kerb:
  • Auf- und Abbau: Zu wenig Engagierte stemmen zu viel Arbeit. Vor allem beim Auf- und Abbau fehlen Menschen, um zu helfen.
  • Aufwand für die Durchführung an drei Tagen oft zu hoch, dafür oft zu wenig Personal vorhanden
  • Attraktivität lässt nach, vor allem junge Familien fühlen sich oft nicht mehr angesprochen
  • Die behördlichen Auflagen werden immer größer
  • Jeder macht für sich Werbung, es gibt kein zentrales Programm (siehe hierzu:  Lösungsvorschläge Öffentlichkeitsarbeit)
  • Vorschläge für die Kerb:
  • Zusammenlegen der Stände: Zentrale Essens- & Getränkestände, Vereine und Initiativen liefern das „Personal“ für das Betreiben/Einkauf etc. (Abrechnung z. B. nach Stunden-Punkte-System)
  • Zentraler Aufbau aller Stände
  • Thementage für die Kerb, z. B.: Interkultureller Tag, Kindertag etc.
  • Ein Jahresmotto überlegen und darunter die Thementage gestalten
  • „richtige“ Angebote für Kinder und nicht nur einen Stand
  • Die gesamte Öffentlichkeit zu den Planungssitzungen einladen, die Kerb offener gestalten und so bewerben, dass sich alle angesprochen fühlen
  • Die Höfe wieder in die Kerb mit einbeziehen
  • Helferinnen und Helfer aktiver rekrutieren (siehe hierzu: Lösungsvorschlag „Engagement-Tag“)
  • Neue Ideen zulassen (z. B. wie das „Marienmärktchen)
  • Kerbe-Zeiten überdenken: statt an 3 Tagen vielleicht nur 2 oder am Sonntag früher aufhören
  • Kerb und andere Feste zusammenlegen (z. B. mit dem Interkulturellen Fest)
  • Kerb als Gemeinschaftsveranstaltung stärken: Vereinzelung vermeiden, am besten alles vermischen
  • Mehr Menschen zum Mitmachen bewegen
  • Mehr Programm auf der Kerb (Livemusik) zieht mehr Besucher an
  • Mehr Programm, in das die Bewohner involviert sind (wie beim Gemeindefest) zieht die verwandten Besucher als Zuschauer an
  • IST-Zustand Gemeindefest:
  • Ähnliche Problematik wie bei der Kerb: Personal für Auf- und Abbau fehlt und ist überaltert (die Menschen nehmen keinen Urlaub mehr für die Feste)
  • Zu wenig Menschen stemmen ein zu großes Fest
  • Weitere Feste: Es gibt immer mehr kleinere Nachbarschaftsfeste: Neubaugebiet, Mercatorstr., Altkönigstr.         -> Nachteil: nur für bestimmte Menschen zugelassen
  • Vorteil: Aufwand ist überschaubar, findet oft auf Privatgelände statt und braucht daher keine Genehmigung
  • Brunnebutzerfest (im Pfarrgarten, „Italienische Nacht“
  • Feste des Treffpunkt e.V. (vier Feste im Jahresverlauf), auch hier das Problem der Überalterung der HelferInnen

Lösungsvorschlag zum Finden neuer HelferInnen und Helfer:

Ein Marienborner „Engagement-Tag“

  • Möglichkeit für alle Vereine/Initiativen, sich zu präsentieren
  • Eine Art „Jahrmarkt der Vereine und Initiativen“ (evtl. gibt es Geld vom Land oder der Ehrenamtsagentur für eine solche Veranstaltung)
  • Auch eine gute Möglichkeit, neue Mitglieder zu gewinnen
  • Gut wäre ein Termin im Frühsommer

Lösungsvorschläge Öffentlichkeitsarbeit:

  • Mehrere Kanäle nutzen, um mehr Öffentlichkeit zu erreichen: Twitter, facebook, Instagram etc., Flyer, Plakate, Banner am Ortseingang und -ausgang, Werbung auf der eigenen Homepage
  • Bei der Werbung zählt nicht nur Qualität, sondern auch Quantität: öfter mal Flyer, Aushänge (alte Sparkasse, Tafel am Spielplatz Am Sonnigen Hang, MVB etc.), viele Postings über soziale Netzwerke, aber auch whatsapp-Gruppen nutzen, den WA-Status, Facebook-Gruppen etc.
  • Einen gemeinsamen Marienborn-Account erstellen, der regelmäßig gepflegt wird (hier können gut Jugendliche/Heranwachsende eingebunden werden)
  • Einrichtung eines Marienborn-Marketing-Teams (die Mitglieder könnten am Engagement-Tag gefunden werden) mit Entwicklung einer Marketingstrategie und einem Redaktionsteam, das die Infos streut
  • Alle Akteure könnten eine Person in das Marketing-Team entsenden
  • Aktuelle Infos in Schaukästen an der Ortsverwaltung veröffentlichen
  • Aktuelle Infos in die nächste Stadtteilbroschüre
  • Info-Glaskästen aufstellen
  • Hinweisschilder zu Einrichtungen/Vereinen an Kreuzungspunkten aufstellen
  • Flyer einem Lieferservice mitgeben
  • Infos am Gutenberg-Center aushängen

Neue informelle Begegnungsorte/Geschäfte/Senioren

Zum Hintergrund: Es gibt wenig informelle Begegnungsorte in Marienborn und kaum Möglichkeiten zum Einkaufen oder Gastronomie (um dort Menschen zu treffen). Wie können neue informelle Begegnungsorte geschaffen werden bzw. welche gibt es oder sind in Planung?

  1. MA 33 (Supermarkt mit Bäcker, Verlängerung Altkönigstraße/Wertstoffhof) wäre ein neuer Treffpunkt, Realisierung in ca. 1 – 2 Jahren
  2. Ideen der Bevölkerung zur attraktiven Gestaltung über Ortsbeirat kanalisieren, der diese Ideen an den Investor weiterleitet
  3. Fußwegeverbindung aus Altkönigstraße gestalten
  • Bänke: Das Projekt „Besitzbare Stadt“ läuft nach wie vor schleppend, die Friedhofsbänke sind derzeit ein beliebter Treffpunkt.
  • Mehr Standortideen für die besitzbare Stadt sammeln, z. B. auf dem Platz vor Regina, Am Sonnigen Hang vor Haus Nr. 9, Wendehammer Spielplatz Neubaugebiet
  • Firmengelder für Bänke akquirieren
  • Platz vor der Ortsverwaltung: soll neu gestaltet werden, ein Konzept dafür muss noch entwickelt werden (geplant: 2022)
  • Gelder für Umbau müssen akquiriert werden
  • Problem: Packstation
  • Problem: Durchgangsverkehr von Mietern und DRK
  • Bänke könnten von noch vorhandenen Spendengeldern angeschafft werden
  • Idee: eine Boulebahn vor der Ortsverwaltung anlegen
  • Verkehrsberuhigte Zone: ähnlich dem Vorbild der Hauptstraße in Mombach eine attraktive Umgestaltung des Borner Grundes
  • Gelder hierfür nicht einfach zu bekommen
  • Zurzeit keine Chance, als regionales Fenster der Sozialen Stadt Gelder aus diesem Topf zu bekommen
  • Durchgehend gestaltete Zone vielleicht von Kirchplatz bis katholischer Pfarrgarten möglich
  • Offene Kirchengärten:
  • Der Gemeindegarten der Ev. Kirchengemeinde ist frei zugänglich, dort können sich Familien bei schönem Wetter treffen, aber unangemeldet dürfen keine Feste gefeiert/gegrillt werden
  • Familienwiese am Sonnigen Hang (mit Schutzhütte): Dieser Ort wurde als Ausgleich für die Jugendlichen geschaffen, die mit der Verlegung der Skaterbahn am Real nach Bretzenheim Bezirkssportanlage einen Treffpunkt weniger hatten. Die Hütte wurde mit Hilfe eines Projekts der Offenen Kinder- & Jugendarbeit und dem Jugendamt der Stadt Mainz finanziert und aufgestellt. Leider ist für die Pflege des Ortes kein Geld/Personal vorhanden, punktuell wird von der KiJu der Müll abtransportiert.
  • Wird zurzeit (auch wegen Corona) von Jugendlichen vermehrt genutzt
  • Wird auch von Bewohnern des Sonnigen Hangs genutzt, um sich zu treffen
  • Problem: Müllsituation
  • Problem: unerlaubtes Grillen
  • Problem: Hundehalter lassen ihre Hunde frei herumlaufen, Ort ist oft sehr verschmutzt
  • Gebiet wuchert schnell mit Brombeerbüschen zu
  • Bereits vorhandene Begegnungsangebote: allen gemeinsam ist, dass sie viel zu wenig bekannt sind (siehe Lösungsvorschläge Öffentlichkeitsarbeit)
  • TuS Marienborn öffnet jeden Donnerstag die Gastronomie, im Sommer auch draußen, Angebot ist viel zu wenig bekannt
  • Treffpunkt Marienborn e.V. hat freie Angebote, z. B. das Erzählcafé, Vorlesen etc.

Stadtteilentwicklung, Umwelt, Naherholung

  • Solarenergie/Umwelt:
  • In MB gibt es noch zu wenig Solaranlagen, dabei gibt es größere zusammenhängende Flächen (z. B. Garagenanlagen), evtl. mit den Stadtwerken ins Gespräch kommen
  • Es gibt immer mehr Elektrofahrzeuge, aber keine öffentliche Ladestation (wurde von der Verwaltung abgelehnt)
  • Es gibt bereits zwei Carsharing-Angebote in MB
  • Private Ladestationen („Wallbox“) werden ab 11/2020 mit bis zu 900 Euro gefördert, evtl. könnten sich mehrere Eigentümer zusammentun
  • Mittlerweile gibt es eine Mieträderstation der MVG („MeinRad“) In den Neun Morgen (an der Bushaltestelle Am Sonnigen Hang)
  • ÖPNV für den Marienborner Süden anbinden. Hier gibt es den MainzRider der MVG, der in den Randzeiten diverse Haltepunkte anfährt, so auch die Ecke Altkönigstr./An der Kirschhecke. Zeitkarteninhaber zahlen für die Fahrt zum Bahnhof 1 Euro. Infos: https://www.mainzer-mobilitaet.de/de-de/mehr-mobilitaet/mainzrider
  • Sichere Gehwege: Die Gehwege in MB sind wegen ihrer Neigung sowieso schon sehr problematisch. Neben vielen Schadstellen sind auch oft E-Scooter im Weg oder nicht zurückgeschnittene Äste, die ein Durchkommen z. B. mit Rollator fast unmöglich machen.
  • Es gibt drei E-Scooter-Anbieter in Mainz. Am besten ein Foto machen und Kontakt aufnehmen. Gerne auch den Ortsvorsteher (mit Foto) informieren.
  • Schadstellen im Gehweg der Stadtverwaltung melden, diese werden oft umgehend behoben.
  • Vorschlag: Gesamtkonzept für Bürgersteige, Straßen und Plätze entwickeln und sukzessive bearbeiten, wenn Gelder zur Verfügung stehen. In anderen Städten werden Straßen oft als System für alle nutzbar.
  • Spielplätze: Der Spielplatz Am Sonnigen Hang ist für kleine Kinder sehr gefährlich, da der Fußweg als Spielausweichfläche von den Kindern genutzt wird. Es existiert an dieser Seite des Spielplatzes kein Zaun, da der Fußweg nicht direkt an der Straße liegt. Allerdings laufen die Kinder trotzdem auf die Straße.
  • Idee: Einbau von Schwellen auf der Straße vorm Spielplatz, um den Verkehr deutlich zu verlangsamen
  • Einbau von Barrieren am Ende des Fußwegs, damit kein Ball auf die Straße rollen kann
  • Beschilderung auf dem Spielplatz fehlt: Rauchverbot, Hundeverbot, Spielplatzregeln allgemein. Idee: Mit den Kindern im Centrum der Begegnung neue Schilder herstellen
  • Hundekotbeutel: Ein großes Ärgernis ist Hundekot überall. Abhilfe könnten Stationen schaffen, in denen Hundekotbeutel herausgezogen werden können. Da für die Stadt Mainz ca. 400 Stationen benötigt würden, für die 350.000 Euro investiert werden müssten und eine jährliche Instandhaltungssumme von 175.000 Euro aufgebracht werden müsste, wird dies von der Verwaltung abgelehnt.
  • Hundekotbeutel können in der Ortsverwaltung erworben werden
  • MB könnte 2 -3 Stationen selber finanzieren und installieren, Die Stationen könnten vom Stadtteilhelfer betreut werden.
  • Hundehalter müssten sensibilisiert werden, die Beutel zu nutzen und dann auch in den Mülleimer zu werden
  • Problem: Es gibt keine Mülleimer für die Beutel, daher werfen einige Hundehalter sie einfach in die Natur (werden dann beim Dreck-Weg-Tag gefunden). Bei Stadtverwaltung nachfragen, ob nicht doch weitere Müllentsorgungsstationen geleert werden könnten (evtl. finanziert durch die Hundesteuer?)
  • Sport- /Freizeitflächen: Es gibt wenig Sportangebote für Jugendliche (Fußball, Volleyball, Lacrosse, Fitnessangebote). Dadurch wandern sie oft in andere Vereine ab.
  • Platzbelegung wird jedes Jahr neu ausgehandelt, denn der Sportplatz in MB ist eine Bezirkssportanlage. So haben auch neue Angebote die Chance, Trainingszeiten zu bekommen
  • Oft ist der Platz nur zur Hälfte belegt, Trainingszeiten können so besser ausgehandelt werden
  • Oft am Wochenende noch freie Kapazitäten vorhanden (nicht bei Ligaspielen). Dann können auch „Unorganisierte“ den Platz nutzen.
  • Kulturprojekte in Marienborn: Es gibt sehr wenige Kulturprojekte in Marienborn. Es gab einmal in der Ev. Kirchengemeinde ein Konzert, bei dem jeder etwas vortragen konnte, was sehr gut ankam. Vergleichbar dazu gab es beim 1000jährigen Jubiläum von Marienborn das Projekt „KunstZuhause“, bei dem viele Bewohner ihre Kunst ausgestellt hatten. Dazu wurde auch eine Publikation herausgebracht. Es gab Ausstellungen des Treffpunkt Marienborn mit Kinderbildern in der Kulturhalle.
  • Idee: Nach der Corona-Zeit wieder ein paar dieser Projekte neu auflegen
  • Eventuell über ein Online-Format nachdenken, wenn die Coronakrise noch länger anhalten sollte
  • Infrastruktur Einkaufen: In Marienborn gibt es zurzeit keinen Vollversorger. Daher müssen die Menschen ins benachbarte Bretzenheim fahren oder laufen. Donnerstags hat das DRK bereits einen Einkaufs-Fahrservice eingerichtet. Die anderen Tage sind derzeit nicht besetzt.
  • Idee: Eine Mitfahrerbank am Ortsausgang einrichten. Wer eine Mitfahrgelegenheit zu Real/Aldi/Lidl sucht, setzt sich auf die Bank und wird von einem ebenfalls Einkaufenden mitgenommen.

Feedback zur Organisation der 1. Digitalen Zukunftswerkstatt

  • Einladung kam zu kurzfristig, Planung muss längerfristig erfolgen
  • Tageszeit und Dauer der Veranstaltung waren für einige ungünstig
  • Vorschlag: Die Veranstaltung in eine „Zukunftswoche“ umwandeln und an mehreren Terminen Themenschwerpunkte setzen
  • Eher Abendtermine in der Woche als Termine am Mittag/Wochenende gewünscht
  • Terminvorschlag für die nächste Zukunftswerkstatt: März 2021